Die Bären sind los
Technische Informationen
Fotografiert habe ich im Nationalpark Bayerischer Wald mit dem Vorserienmodell der Fuji X-T2 und meiner X-Pro2.
Trotz Beta-Firmware hat die X-T2 sich hier hervorragend geschlagen. AF- und Serienbildgeschwindigkeit sind fantastisch. Bei 5 Bildern/Sek. hat man zudem im elektronischen Sucher immer noch Liveview...und ein Verfolgen der rennenden Bären war sehr einfach.
Besonders gut hat mir die Kombination X-T2 mit Batteriegriff und dem XF 100-400 Objektiv gefallen. Durch den OIS des XF 100-400 konnte ich die meisten Bilder aus der Hand schiessen und war sehr mobil. Die Position zu wechseln um andere Blickwinkel zu erhalten ging problemlos und ich konnte sehr schnell agieren.
Vorab eines meiner Lieblingsbilder dieser Serie!
Der Nationalpark Bayerischer Wald ist unter Naturfotografen eine Institution.
Auch ich hatte schon viel darüber gehört. Ein Besuch stand aber noch aus. Ausserdem könnte ich dort dem Vorserienmodell der Fuji X-T2 weiter auf den Zahn fühlen.
Vollkommen unvorbereitet und ohne viele Informationen mache ich mich auf den Weg nach Bayern.
Eine Unterkunft ist schnell gefunden und die Tierfreigehege liegen direkt in der Nachbarschaft.
Die Tierfotografie ist schon immer eine meiner Leidenschaften gewesen. Allerdings bin ich da wohl ziemlich verwöhnt...denn die meisten meiner Aufnahmen der letzten 25 Jahre sind in Afrika entstanden.
Die Freigehege im Nationalpark Bayerischer Wald erfordern eine Umgewöhnung. Dieses spezielle Gefühl wenn man in der freien Wildbahn Tiere fotografiert, will sich hier auf Anhieb nicht bei mir einstellen.
Und das Bärengehege ist nun auch nicht riesig...es sollte ja wohl kein Problem sein die Bären hier zu fotografieren.
Wie sehr man sich doch täuschen kann...
Denn das Gehege ist größer und verwinkelter als man meinen möchte. Das bestätigen auch die anderen anwesenden Fotografen...teilweise warten sie schon seit 6 Tagen ohne auch nur einen einzigen Bären gesehen zu haben.
Und genau so soll es mir in den ersten Tagen auch ergehen.
Zur Abwechslung, um nicht den ganzen Tag nur am Bärengehege zu warten, statte ich den anderen Gehegen einen Besuch ab.
Luchs und Wolf machen sich rar...
Die Wildkatzen (nicht zu verwechseln mit verwilderten Hauskatzen!) sollten doch jetzt Junge haben...und tatsächlich...sie lassen sich blicken!
Und Greifvögel sind auch dankbare Motive!
Wenn das alles nicht hilft ist da immer noch die wirklich eindrucksvolle Landschaft.
Im Mai ist das Laub noch saftig grün und die Wälder erstrahlen geradezu in ihrem frischgrünen Gewand.
Schatten zeichnen geometrische Muster auf den Waldboden.
Durch den aufziehenden Dunst in den Morgen- und Abendstunden werden die Täler und Berge in mystisches Licht getaucht.
Luchs und Wolf haben schliesslich doch noch ein Einsehen ;-)
Allerdings müssen mehrere Stunden Wartezeit immer einkalkuliert werden. Und auch dann ist ein gutes Bild - auch aufgrund der Flora - keine Selbstverständlichkeit.
Ich lerne einige sehr nette Kollegen kennen und erfahre interessante Dinge über den Nationalpark.
Z.B. ist im Moment - obwohl die Bärin Junge hat - nicht viel los. Dies wird sich ändern sobald bekannt wird, dass sie sich mit den Jungen im Freigehege zeigt.
Aha...darauf warten also alle...und ich bin unter Umständen zu früh hier. Denn bis jetzt ist nichts von ihr zu sehen.
Im Winter hingegen sollen einige Gehege so von Fotografen belagert werden das es zu tumultartigen Szenen kommt.
Na dann lieber so "leer" wie im Moment...selbst wenn ich auf die Bären verzichten muss.
Die Zeit vergeht viel zu schnell. Ich habe meine Unterkunft für 8 Tage gebucht - und heute ist schon Tag Nummer 5!
Aber dann ist es soweit.
Endlich - die Bärin zeigt sich. Noch zaghaft - aber sie kommt aus der Höhle und die allgemeine Aufregung unter den Fotografen ist sofort zu spüren.
Das geht nun 2 Tage lang so weiter. Sie kommt raus, versteckt sich im Gebüsch, ist aber kaum zu sehen. Von den Jungtieren keine Spur.
An meine Aussage, es dürfte kein Problem sein die Bären zu fotografieren, mag ich schon gar nicht mehr denken...
Am letzten Tag warte ich geduldig ob die Bärin ein Einsehen mit uns hat. Nichts...sie zeigt sich nicht. Gegen 16:00 Uhr mache ich mich daher erneut auf den Weg zu den Wildkatzen.
Nach 1 Stunde komme ich zurück und schaue in 20 verzückte Fotografengesichter.
Die Bären waren da - Mutter und 2 Junge. Das volle Programm - spielen, baden, essen, schlafen.
Der Bericht könnte hier jetzt eigentlich aufhören...aber wir wollen doch ein Happy End - oder?
Wie gut wenn man die Möglichkeit hat den Aufenthalt spontan zu verlängern!
Und es hat sich gelohnt! Was für ein Schauspiel!
Die Umgebung scheint sicher...man könnte es wagen!
Und dann ist erst mal eine ausgiebige Spielzeit angesagt!
Mama-Bär ist nie weit - aber ihr Blick sagt eigentlich alles...
Um die Sache etwas zu beruhigen wird ein Ausflug zum Wasser gemacht.
Die Konzentration lässt aber schnell nach und man widmet sich wieder interessanteren Aktivitäten.
Was für eine Woche. Mir hat es unheimlich gut gefallen!